Montag, 14. Juli 2014

Reise in eine Zeitfalte

Endlich haben wir die laute, hektische, nervige Autobahn zwischen Verona und Mailand hinter uns. Bergamo, dessen Altstadt wie ein gemalter Traum auf dem Hügel liegt,

Bergamo - das ist die Ausfahrt aus dem Alltag hinein in die Val Brembana, einem Berg Tal voller Heilquellen (S. Pellegrino), dichter Wälder, gutem bodenständigem Essen (Tallegio-Käse, Pizzocheri, köstlicher Apfelkuchen) und vieler, vieler Heilkräuter.
Wir übernachten in einem einfachen Gasthaus, uns gut bekannt aus früheren Aufenthalten, heute nicht mehr empfehlenswert, da zu kühl und feucht. Da hilft auch gutes Essen nicht, wenn man danach unter ein klammes Leintuch schlüpft, dicke Wolldecken auflegt und dennoch die Nacht mit Zähneklappern im Juli verbringt.
Die sonnigen Tage in den umliegenden Bergen entschädigen uns reichlich.

Der Höhepunkt unserer Reise ist auch dieses Mal wieder der Besuch des Heilkräuergartens von Soluna. Gianfranco, der Gartenalchemist, nimmt sich viel Zeit für uns, zeigt uns die alten Rosensorten, die hier gut gedeihen und traumhaften Duft verbreiten. Eine neu errichtete Umzäunung schützt die Sträucher vor Verbiss durch Gämsen, die auf den Geschmack gekommen sind. Im kleinen, hölzernen Oktagon am Hügel reifen in bauchigen Gläsern die Öle zur Kosmetikherstellung Rose, Lavendel, Kamille, Calendula, Melisse…

Im neu angelegten Teil des Gartens wurde Platz für die „großen“ Heilpflanzen geschaffen, die weit ausladend sind oder hoch hinaus wollen, wie z.B. die Mariendistel oder der Erzengelwurz.
Nach dem Gartenrundgang durften wir noch Kostbarkeiten im alten Steinhaus erschnuppern, wie das Sonnenelexier und das Mondelixier, Tinkturen, gewonnen aus Pflanzen, die diese Kraft besonders deutlich in sich tragen und in die entsprechenden Cremes eingearbeitet werden. Ein spannendes Erlebnis und drei Stunden volle Konzentration.


Die Heimreise wählten wir über den S. Marco Pass und den Splügen. Sicher das Hinauf- und  gleich anschließende Hinunterfahren fordert Fahrer und Beifahrer gleichermaßen in punkto Geduld und Anpassungsfähigkeit wechselnder Höhenmeter. Aber es lohnt sich allemal, grandiose Natur, klares Erkennen unterschiedlichen Lichtes auf der Alpensüd- und Alpennordseite, Stille und ebenso laut röhrende Motorradfahrer und Autofahrer mit ausgeprägt sportlichem Anspruch.

Fazit: eine Woche voll schöner, mannigfaltiger Erlebnisse, guter Luft, klarem Wasser, deftigem Essen und ein dankbares Nachhause kommen ins eigene, warme Bett. 

1 Kommentar:

  1. Vielen vielen Dank, liebe Christina Mein Herz schlägt so hoch wenn ich in Deine Berichte eintauche und in den wundervollen Photos versinke, die sicher Donato zauberte. o die Natur ist schon die Königin aller Lebewesen. Schön, dass Du Deine Erlebnisse hier mit uns teilst Danke Dir nochmals dafür. :-)

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