Dienstag, 11. August 2015

Ist Vergebung wirklich der Weg zum Glücklich-sein?


Das Buch „Forgiveness - the Path to Happiness” von Sandra Summerfield Kozak begleitet und beschäftigt mich seit Monaten. Ich will Dich auf dieses Buch aufmerksam und neugierig machen, so neugierig, dass Du es auch auf Englisch liest,  denn es liegt bisher noch keine deutsche Fassung vor. Einigen meiner Patienten habe ich es empfohlen und die Rückmeldungen lagen zwischen tiefem Berührt-sein und großer Begeisterung.

Sicher, auch in Deutschland gibt es seit einiger Zeit gute Literatur zum Thema Vergebung. Es gibt Seminare und Therapieangebote. Doch in so kurzer, übersichtlicher und klarer Form, wie in oben genanntem Buch, habe ich bisher noch nichts gefunden. Und so ist dieses Buch für mich zum idealen Einstieg in das Thema Vergebung geworden.

Zunächst erscheint Vergebung logisch und einfach: Ich vergebe (und vergesse)  und dann geht es mir gut.
Aber was ist Vergebung wirklich? Und wem muss ich vergeben? Und warum muss ich vergeben, wenn mir großes Unrecht widerfahren ist? Jetzt tauchen immer neue Fragen/Gedanken auf:
Wie kann ein Mensch in Syrien, im Irak, in Afghanistan oder an sonst einem Ort großen Grauens, wie kann ein Mensch in solch furchtbaren Umständen seinen Aggressoren vergeben? Ist das überhaupt denkbar, zumutbar, ist es jemals möglich? Und wenn die Antwort "Nein" lautet - was ist die Alternative?

Ein für mich beeindruckendes Beispiel für Vergebung gab in diesem Jahr die Jüdin Eva Kor, die dem 93-jährigen Oskar Göring, ehemals Buchhalter in Ausschwitz, im Gerichtssaal vergab. Sie übte (schon lange im Vorfeld) Verzeihen - nicht weil sie die Verbrechen an sich selbst oder all den anderen Juden vergessen hatte, sondern weil sie bewusst aus der Opferrolle aussteigen, weil sie durch den Akt des Verzeihen ein freies und glückliches Leben führen wollte.



Und doch: Warum ist Vergebung so schwer? Warum schrecken wir innerlich zurück, fühlen uns missverstanden, in unserem Leid nicht anerkannt, wenn wir hören oder lesen: Vergebe?
Ist es nicht so, dass wir aus unserer Sozialisation heraus automatisch erwarten, dass es so etwas wie eine grundlegende Gerechtigkeit gibt?
Wenn mir Unrecht widerfahren ist - wo bleibt dann die Gerechtigkeit, wenn ich vergebe?
Und wenn ich vergebe, bin ich dann nicht ein wenig besser, als der andere, dem ich vergebe? Dieser braucht nicht mehr vor der ewigen Gerechtigkeit zu zittern - denn ICH habe ja vergeben. Aber hat er/sie dies überhaupt "verdient"?
Steckt nicht ein wenig von diesen Gedankengängen in jedem von uns? Und wenn dem so ist, bin ich dann frei von dieser Verstrickung: Schuld und Sühne? Habe ich mit solchen Überlegungen nicht versucht mich über den Aggressor/in zu stellen? Habe also weiter an der Verstrickung gebastelt und bin nach wie vor unfrei?


Kann ich anerkennen, dass das Leben selbst Gerechtigkeit nicht kennt, dass das Leben einfach ist? Kann ich anerkennen, dass es außer: hier eine Ursache - dort eine Wirkung, nichts gibt, weder jetzt noch später? Kann ich anerkennen, dass ein Konzepte wie Gerechtigkeit, ein von Menschen gemachtes Konzept ist, um das Leben in seiner harten Konsequenz überhaupt zu ertragen?
Was also ist Vergebung wirklich?

Booker T. Washington, einst Sklave im alten Amerika und zu Kinderarbeit gezwungen, wurde später Lehrer am ersten College für Schwarze und war Berater von drei amerikanischen Präsidenten. Sein Motto lautete:
"Ich werde niemandem erlauben meine Seele herabzuwürdigen, indem er mich dazu bringt, ihn zu hassen".



Es steht jedem von uns frei, wie tief und umfassend sie/er sich auf Vergebung einlassen möchte. 
Ich wünsche Euch schöne, leichte, beschwingte Sommertage!











Samstag, 1. August 2015

Urlaub auf dem Balkon

Heute, am ersten Augustwochenende werde ich Urlaub auf dem Balkon machen.
Meistens bin ich keine "Süße" - ich liebe Oliven und gutes Bauernbrot.
Aber dieser Schokoladekuchen... an dem werde ich nicht vorbeikommen.


Er war schon der Hit beim letzten Seminar Frauensalon. Die Teilnehmerinnen baten mich, das Rezept auf meinen Blogg zu stellen - Voila´ hier ist es:

Der Schokoladenkuchen
Die Menge reicht für einen Kuchen von etwa 20 cm Durchmesser. Wir nehmen lieber eine Muffinform und machen daraus 12 kleine Kuchen wie auf dem Bild. Der Geschmack steht und fällt mit den Zutaten. Mit etwas gutem Vanilleeis und Schlagsahne wird daraus eine Versuchung, der man nur schwer widerstehen kann… solange man nicht die Kalorien zählt.
Zutaten:
200 g Schokolade (Tipp: Vivani Trinkschokolade pur)
125 g Butter geschmolzen
125 g Zucker (Tipp: Puderzucker aus Rohrzucker)
5 Eier Bioqualität getrennt
1 Teel. Backpulver
200 g Mandeln geschält, fein gerieben
1 Prise Salz, Messerspitze Kardamom, 10 – 15 Tropfen ätherisches Orangenöl
Zubereitung:
1.      Backofen auf 180 °C vorheizen
2.      Schokolade im Wasserbad langsam schmelzen – Trinkschokolade schmilzt am schnellsten.
3.      Butter und Zucker schaumig schlagen, Eidotter, Gewürze und Backpulver unterrühren.
4.      Flüssige Schokolade und Mandeln zugeben, gut verrühren.
5.      Eischnee unterheben und vorsichtig zu gleichmäßigem Teig rühren.
6.      Teig in die Form geben und etwa 15 -20 Minuten backen.
7.      In der Form auskühlen lassen.